"Warum steigt der Strompreis"?

20. November 2012

SPD Ortsverein Offingen: Bürger diskutieren mit Raimund Kamm und Achim Fißl

Erneut fanden sich zahlreiche interessierte Bürger auf Einladung des SPD Ortsvereins im Klaiberhaus ein, um sich über die aktuelle Energiepolitik zu informieren. Warum steigt der Strompreis? Dieser Frage stellten sich Raimund Kamm, Vorsitzender des FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V., und Achim Fißl, Landtagskandidat und SPD Kreisvorsitzender im Landkreis Günzburg. Momentan können schon gut 25% des Nettostromverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt werden, somit hat man die pessimistische Prophezeiung der Stromkonzerne aus dem Jahre 1993, dass die Erneuerbaren Energien auch „längerfristig nicht mehr als 4% unseres Strombedarfs decken“ könnten, mehr als widerlegt. Doch nun müssen sich Umweltschützer wie auch Politiker für gerechtere Preise einsetzen. Dazu gilt es, das EEG in seiner ursprünglichen Idee wieder herzustellen. Gefordert werden die garantierte Einspeisevergütung wie auch Einspeisevorrang und Planungssicherheit für alle Erneuerbaren Energien, die vor Ort verfügbar sind. Zudem müssen unbedingt Privathaushalte mit niedrigem Verbrauch von der Umlage befreit werden. Im Gegenzug dazu gilt es die Privilegien der Großverbraucher immens einzudämmen und die Befreiung von den Netzentgelten vollständig aufzuheben. Die Forderung geht nicht in Richtung stromintensiver Betriebe, die im internationalen Wettbewerb liegen, wie z.B. Papierfabriken o. ä., sondern mit welcher Begründung haben beispielsweise die Stadtwerke Augsburg oder Kohlebagger das Privileg der Befreiung erhalten? Die Folgekosten dieser Vorrechte und Begünstigungen zahlen die Bürger. Genauso ist nicht nachvollziehbar, warum der in den letzten Jahren gesunkene Börsenstrompreis nicht auf den Endverbraucher umgelegt wird. Allein profitorientiertes Handeln von EnBW, Eon, RWE und Vattenfall ist der Grund. So sind die Strompreise um die Mittagszeit am höchsten, da der Bundesverbrauch zu dieser Zeit seinen Zenit erreicht. Parallel dazu arbeiten die Photovoltaikanlagen auf Höchstleistung, wen wundert es also noch, dass die Stromkonzerne sich vehement gegen die Solartechnik stellen. Bei allen Kampagnen, die gegen die Erneuerbaren Energien geführt werden, weisen beide Referenten eindrücklich auf die gefärbte Informationspolitik der Fossil- und Atomlobby hin. Subventionen und Steuervergünstigungen laufen im Bereich der fossilen und atomaren Energien bis in den dreistelligen Milliardenbereich. So wurde z. B. allein die fossile Energie im Jahre 2012 mit gut 30 Mrd. € subventioniert. Das Argument, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien so teuer sei, ist somit entkräftet. Fazit der Veranstaltung: Es muss weiter investiert werden in die Forschung und Technik der Erneuerbaren Energien und dabei der kleine Verbraucher entlastet und die Großkonzerne zur Verantwortung gezogen werden.

Liebe Genossinnen und Genossen, diese Pressemitteilung werdet Ihr vergeblich in der GZ suchen. Ein Veröffentlichung wurde von der Redaktion der Günzburger Zeitung mit dem "fehlenen lokalen Bezug" abgelehnt.

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